Parlamentarischer Abend im China Club Berlin
Di., 18. März
|China Club Berlin
Die Zigarre soll UNESCO-Weltkulturerbe werden
Zeit & Ort
18. März 2014, 19:00
China Club Berlin, Behrenstraße 72, 10117 Berlin, Deutschland
Über die Veranstaltung
Die Zigarre soll ein von der UNESCO anerkanntes Weltkulturerbe werden. Das fordert Deutschlands mitgliederstärkste private Organisation, der Verein „Club de Fumadores Berlin e.V. (CdF). Im Rahmen eines Parlamentarischen Abends mit Mitgliedern des Deutschen Bundestages, Mitgliedern des Europaparlaments und Botschaftern sagte der Leiter des Politischen Ressorts des Club de Fumadores, Stefan Buchholz: „Die Bedeutung des Kulturgutes Zigarre und seiner Wertschätzung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene halten wir für unabdingbar förderungswürdig.“ Der 1. Vorsitzende des CdF, Dr. Maximilian Herzog betont: „Die Zigarre ist seit ihrer Entdeckung durch die Europäer 1492 aus unserem kulturellen Geschehen so wenig wegzudenken wie etwa die Gourmetküchen Frankreichs und Italiens, der Wein und das Bier. Die kulturelle Ausstrahlung der Zigarre auf unsere Gesellschaft ist enorm. Sie beflügelte die Literatur (z. B. Thomas Mann) und die Musik (z. B. Johannes Brahms), war stilbildend (z. B. beim Smoking) und hat nicht zuletzt zu einem zivilisatorischen Fortschritt der Gesprächskultur beigetragen.“ Der Club des Fumadores begründet seine Forderung damit, dass die UNESCO mit ihren damals 192 Mitgliedsstaaten im Jahre 2003 das Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes verabschiedet hatte. „Die Formen immateriellen Kulturerbes sind entscheidend von menschlichem Wissen und Können getragen. Sie vermitteln Identität und Kontinuität“, sagte Buchholz. „In vielen Gegenden Deutschlands war der Tabak Ausgangspunkt eines soziokulturellen und einst auch finanziell tragenden Konzepts, dass zu bedeutenden wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs nicht nur in Deutschland führte“. Ein aktuelles Beispiel zur Erhaltung des Kulturgutes Zigarre ist ein Projekt der Stadt Lorsch in Südhessen. Es sorgt seit zwei Jahren für große Aufmerksamkeit. Auf dem Areal des zum Weltkulturerbe ernannten Klosters Lorsch wurde ein Tabakprojekt ins Leben gerufen. „Bürgerinnen und Bürger haben begonnen, auf diesem Areal Tabak anzupflanzen, zu fermentieren, selbst zu ernten und die Produktion einer Zigarre vor Ort zu begleiten. Das Wissen und Können um das Kulturgut Zigarre vermittelt auch hier Identität“, sagte die Kulturamtsleiterin der Stadt Lorsch, Dewald, bei dem gleichen Parlamentarischen Abend in Berlin. Gleiches gilt für die Stadt Dahme in Brandenburg. „In zahlreichen Gegenden Deutschlands, aber auch in vielen anderen Ländern Europas, ist der Tabak ein wichtiges Kulturgut, das sich tief in ihre Tradition und Geschichte eingebettet hat“. Der Vereinigung Club de Fumadores besteht seit 1998 und hat sich zu einem seiner Hauptziele gesetzt, die kulturelle Bedeutung der Zigarre zu fördern und öffentliches Bewusstsein im Sinne des Weltkulturerbes zu schaffen. Die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit umfasst derzeit 281 immaterielle kulturelle Ausdrucksformen aus allen Weltregionen. Darin verzeichnet sind der argentinische und uruguayische Tango, die tibetische Oper in China und die Manden Charta in Mali, die als älteste Verfassung der Welt gilt. Weitere Beispiele sind das mongolische Naadamm-Festival, die Heilig-BlutProzession im belgischen Brügge, der kolumbianische „Carnaval de Negros y Blancos“ und die Pfeifsprache El Silbo von der spanischen Kanareninsel La Gomera.